Wir behalten unsere Alten

Komödie von Rolf Sperling und Stefan Bermüller

 

In einem innovativen Wohnprojekt, gefördert mit Geldern von der Stadt und dem Land verbringen vier mehr oder weniger rüstige Rentner ihren wohlverdienten Lebensabend.

Franz Zuske, ein Unikum aus Sachsen, Jürgen „Jojo“ Nollske, ein gefühlte 30 Jahre junger Lebemann und der Damenwelt noch immer sehr zugetan, Anneliese Dreusig eine lebenslustige, rüstige Dame und Mathilde „Tilda“  Knorzig, die einzig Kranke unter den Mitbewohnern, da sie unter ausgeprägter Hypochondrie leidet.

Betreut von den zwei jungen, engagierten Pflegern Larissa und Kevin gibt es scheinbar nichts, das dieses beschauliche Leben trüben könnte.

Unruhe kommt auf, als die Adlige Freifrau von Schopf in der Pfalz in die Rentner-WG einzieht und erstens den Gong und zweitens ihr Ankleidezimmer vermisst. Nicht nur Kevin hat mit dem Adelstitel so seine liebe Mühe, auch die restlichen Bewohner sind reichlich überfordert mit der vornehmen Ausdrucksweise und dem gehobenen Lebensstil der Freifrau.

Zu allem Überfluss erscheint auch noch außerplanmäßig – am Donnerstag! – die Stadt-beauftragte Frau Littmann auf der Bildfläche und verkündet den entsetzten Pflegern Larissa und Kevin, dass der Stadtrat in Zeiten leerer Kassen beschließt, die Förderung für das Wohnprojekt einzustellen. Da in diesem Zusammenhang auch die Landesförderung keine Grundlage mehr hat und ebenfalls gestrichen wird, steht das Wohnprojekt  kurz davor, geschlossen zu werden.

Weil die Bewohner aber nicht so einfach aufgeben wollen, beginnt für sie nun ein erbitterter Kampf um ihre Residenz.

Eine Demo, um allen zu zeigen „wie die Stadt mit uns umgeht“ erweist sich aber leider als Totalreinfall. Die als „randalierende Rentner“ wahrgenommenen Residenzbewohner handeln sich lediglich Riesenärger mit Frau Littmann und zu allem Überfluss auch noch Anzeigen wegen „Widerstand gegen die Staatsgewalt“ und „Beleidigung einer Amtsperson in Ausübung ihres Dienstes“ ein.

Aber die fidelen Rentner geben so schnell nicht auf und so kommt  „Plan B“ in´s Spiel:

Die letzte Möglichkeit die Schließung des Heimes zu verhindern, wäre eine Schwerstpflege-bedürftigkeit aller Heimbewohner, die eine Verlegung aus gesundheitlichen Gründen unmöglich macht.

Gesagt getan – Anneliese verpasst jedem der Mitbewohner eine Krankheit, die es in sich hat. Herr Zuske hat in den letzten Wochen geistig rapide abgenommen und weiß nicht mehr was er tut, Herr Nollske leidet seit kurzem an einer leichten Form der Schizophrenie und denkt, er sei ein Polizeiauto und Anneliese hat plötzlich das Tourette-Syndrom und wundert sich selbst, was sie auf einmal für Schimpfwörter kennt. Und Tilda Knorzig ist ja sowieso schon immer krank und hat es am Magen und an der Hüfte und am Herz! ….

Leider fällt Frau Littmann nur kurzfristig auf den ganzen Spuk herein, da sie erfahren hat, dass sich alle – bis auf Tilda natürlich, die ja bekanntlich an ausgeprägter Hypochondrie leidet – bester Gesundheit erfreuen. Da ist guter Rat teuer!

Die Lösung all ihrer Probleme kommt wie aus heiterem Himmel in Form von der „überkandidelten“ Freifrau von Schopf in der Pfalz. Anfänglich dem Heim und seinen Bewohnern gegenüber sehr skeptisch eingestellt, fühlt sie sich nun doch recht wohl in der kleinen WG und hat, nach der Enterbung ihres undankbaren Sohnes Claus-Heinrich, ihr Geld besser investiert und kurzerhand die Immobilie gekauft um das Heim auf privater Ebene weiter zu führen. Selbst an Larissa und Kevin ist gedacht - für sie ist ein kleiner Anbau vorgesehen, wo sie gemeinsam wohnen können. Nur aus Kevins Wunsch nach einer Sauna wird nix, da Larissa ein Kinderzimmer für nötiger hält!

Diese schöne Neuigkeit ruft nun wiederum Frau Littmann auf den Plan, die das Ganze als „generationsübergreifendes Wohnprojekt“ einstuft, das von Bund, Ländern und Gemeinden finanziell gefördert wird………………………





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